Die Kellerräume nachträglich dämmen

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Den Keller aus Wohnraum nutzen
Büro, Gästezimmer oder Hobbyraum – zum Wohnraum ausgebaut lassen sich Kellerräume vielfältig nutzen. Foto: FPX Fachvereinigung

Eine Dämmung der Kellerwände macht aus kalten Abstellkammern gemütliche Räume zum Wohnen, Arbeiten und Spielen – und spart zudem viel Heizenergie.

Der Keller: Viele Hausbesitzer denken da zunächst einmal an Lagerraum, den Platz für die Waschmaschine oder ans Weinregal. Doch während die Räume im Keller früher eher für diese nützlichen Zwecke genutzt wurden, lässt sich aus den vernachlässigten Räumen mit der richtigen Dämmung attraktiver Wohnraum zum Wohlfühlen gewinnen. Dadurch wird zum Beispiel eine hochwertige Nutzung der Räume etwa als Jugend-, Arbeits- oder Gästezimmer möglich.

Wer den Keller als beheizten Wohnraum nutzen will, sollte unbedingt die Kellerwände dämmen. Sonst entweicht die Wärme ins kalte, den Keller umgebendes Erdreich. Ist eine Dämmung der Kellerwände von außen nicht nötig, weil das Mauerwerk dicht ist, sorgen schlanke Innendämmsysteme für eine möglichst große Ausbeute an neu gewonnenem, gemütlichem Wohnraum, da sie nur eine geringe Aufbautiefe von wenigen Zentimetern benötigen.

Wohlfühlen im Keller

Faustregel: drei bis vier Zentimeter Dämmstoffdicke für die Wände sowie vier bis acht Zentimeter für den Boden. Eine Dämmung der Decke wirkt zudem gegen Fußkälte im Erdgeschoss und spart zwischen fünf und zehn Prozent an wertvoller Heizenergie.

Um das Eindringen warmer feuchter Luft zwischen Dämmstoff und Außenhülle zuverlässig zu vermeiden, sollte die Dämmung luftdicht – am besten vollflächig – an der Kellerwand verklebt werden. Die Verlegung der Platten beginnt an den Raumecken, der Anschluss zwischen den Platten erfolgt über die in die Plattennut eingeschobenen Federn. Zusätzlich können die Platten mit selbstschneidenden Schrauben mechanisch gesichert werden – Dübel werden dafür nicht benötigt.

Für den Anschluss von Innenwänden und Decken zur Außenwand steht eine spezielle Flankendämmung zur Verfügung, mit derWärmebrücken vermieden werden können. Da die Platten malerfertig sind, können sie nach Abschluss der Montage sofort gestrichen, tapeziert oder mit einem Streichputz überzogen werden.

Wichtig: Eine Innenabdichtung ist nur bei Räumen mit weniger als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit empfehlenswert, weil es sonst zu Kondensation von Wasser an den Wänden und in der Folge zu Schimmelbildung kommen kann. Der innenliegenden Wärmedämmung sind insbesondere bei Kellerwänden enge bauphysikalische Grenzen gesetzt.

Um etwa die Ansammlung von Tauwasser hinter der Dämmung zu vermeiden, sollten Lösungen mit integrierter Dampfsperre verwendet werden. Zudem ist es wichtig, dass die Bodenplatte optimal abgedichtet ist. Hier haben sich sogenannte Dichtungsschlämme bewährt. Nach der Austrocknung der Dichtungsschlämme kann die Wärmedämmung montiert werden.

Rat vom Fachmann einholen

Die Dämmung von Keller und Kellerdecke ist eine anspruchsvolle und auch sehr komplexe Arbeit. Hier sollte und bedingt ein Fachmann die Arbeiten ausführen, sonst drohen längerfristig Bauschäden und hohe Folgekosten.

Für eine Wandfläche von 40 Quadratmetern belaufen sich die Kosten für die Ausführung durch einen Fachbetrieb auf gut 2.000 Euro. Diese Ausgaben lohnen sich: Denn der Hausbesitzer wird mit Kosteneinsparungen, einer höheren Wohnqualität und der Sicherheit, vor Wasserschäden und Schimmelbefall verschont zu bleiben, belohnt.

Selbst wer seinen Keller nur als unbeheizten Abstellraum nutzt, sollte von unten dämmen, sonst kühlt der Fußboden der darüber liegenden Etage stark aus. Polyurethan-Dämmplatten ermöglichen einen schlanken Aufbau – etwa acht Zentimeter an der Kellerdecke – und bieten eine gute Dämmwirkung. Sie können verklebt oder mit Krallen befestigt werden.

Die Dämmung der Kellerinnenwände sollten vom Fachmann ausgeführt werden. Foto: IVPU