Diese Techniken machen unser Wasser warm

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Ein kleiner Warmwasserspeicher findet überall Platz. Foto: Stiebel Eltron
Ein kleiner Warmwasserspeicher findet überall Platz. Foto: Stiebel Eltron

Beim Duschen, Baden oder Abwaschen Energie sparen, ohne auf Komfort zu verzichten – das geht! Entscheidend ist, mit welcher Technik man sein warmes Wasser erzeugt.

Mit einem Anteil von elf Prozent ist die Erzeugung von Warmwasser nach der Heizung der größte Energieverbrauchsposten im Haushalt. Aber: Auch hier lässt sich Energie sparen, ohne dass man deswegen auf gewohnten Komfort verzichten muss.

Zentrale Wasserversorgung

Entscheidend ist, mit welcher Technik man sein warmes Wasser erzeugt. Grundsätzlich wird zwischen der zentralen und der dezentralen Warmwasserversorgung unterschieden. Am sparsamsten ist es, das warme Wasser zentral mit modernen Heizkesseln zu erzeugen. Diese Variante sollte beim Neubau auf jeden Fall die erste Wahl sein. Kombi-Kessel erwärmen neben dem Heiz- auch das Trinkwasser und sammeln es bis zum Verbrauch in gut gedämmten Warmwasserspeichern. Für ein Einfamilienhaus braucht man je nach Haushaltsgröße Geräte mit 100- bis 300-Liter-Speicher.

Als Brennstoff kommt bei dieser Lösung jeder Energieträger infrage, der auch für die Heizung allein eingesetzt werden kann – also auch Holzpellets oder Erdwärme. Die Kombi-Speichersysteme lassen sich zudem sehr einfach mit einer Solarthermieanlage kombinieren – nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest können schon kleine Modelle bis zu 60 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs eines Einfamilienhauses decken.

Durchlauferhitzer

Gas- oder Strom-Durchlauferhitzer kommen ohne Warmwasserspeicher aus, und sind so eine vergleichsweise platzsparende Alternative. Es gibt sie als (halb-)zentrale Lösung für mehrere Zapfstellen oder als dezentrale Warmwassererzeuger, zum Beispiel für die Montage über der Badewanne oder unter dem Waschtisch. Vor allem zentrale Durchlauferhitzer aber benötigen eine große Heizleistung. Bei Rohrlängen von mehr als zehn Metern dauert es zudem relativ lange, bis warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Da dies den Verbrauch antreibt, ist eine Zirkulationspumpe sinnvoll, die das warme Wasser permanent umwälzt. Sie verbraucht allerdings Strom und sollte deshalb eine Zeitschaltuhr besitzen, die sich automatisch abschaltet.

Gute Kombi: Strom- und Wärmespeicher. Foto: Solvis

Dezentrale Wasserversorgung

Eine dezentrale Lösung bietet sich nur dann an, wenn die zentrale Warmwasserversorgung technisch nicht machbar oder zu aufwendig ist – etwa bei der nachträglichen Ausstattung von Altbauwohnungen. Neben Durchlauferhitzern kommen hier auch elektrisch beheizte Warmwasserspeicher, sogenannte Boiler, zum Einsatz, bei denen ebenfalls eine Zeitschaltuhr Energie sparen kann. Denn die Dämmung moderner Boiler hält das Wasser eine ganze Weile warm. Bei Speichern mit einem Fassungsvermögen zwischen 5 und 15 Litern lassen sich nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur durch eine intelligente Zeitsteuerung rund 135 Kilowattstunden Strom pro Jahr einsparen.

Dennoch bleibt die Verwendung von Strom zur Warmwassererzeugung die energetisch schlechteste Lösung. Wer trotzdem Energie sparen möchte, sollte dann doch zu bewährten Sparmethoden greifen und zum Beispiel lieber duschen statt baden.

Achtung, Legionellen!

Wassertemperaturen zwischen 25 und 50 °C bieten ideale Lebensbedingungen für Legionellen. Wenn diese Bakterien – zum Beispiel beim Duschen – in die Lunge des Menschen geraten, können sie die lebensgefährliche Legionärskrankheit auslösen. Sie heißt nach einem Kongress der US-Veteranen-Organisation „American Legion“, bei dem die Legionellen 1976 entdeckt wurden. 180 von 4.400 Delegierten erkrankten, 29 starben. Zum Schutz vor Legionellen muss Warmwasser laut Trinkwassernorm auf eine Speicheraustrittstemperatur von mindestens 60 °C erhitzt werden. Trinkwasserinstallationen dürfen nur Fachbetriebe mit Zulassung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und nur mit DVGW-zugelassenen Materialien vornehmen.