Diese Argumente sprechen für einen Keller

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Ein Keller bietet nicht nur Lagerfläche, sondern auch Platz für Hobbys. Foto: BHW
Ein Keller bietet nicht nur Lagerfläche, sondern auch Platz für Hobbys. Foto: BHW

Ein Keller muss sein, sagen die einen. Die Etage unter der Erde ist viel zu teuer, sagen die anderen. Entscheiden Sie selbst! Wir stellen Ihnen die einzelnen Vor - und Nachteile vor.

Ein Keller schafft Platz für Vorratshaltung, Hobbyraum oder Arbeitszimmer. Außerdem kommen hier alle Hausanschlüsse und auch die Heizungsanlage unter. Das sind für viele Bauherren die wichtigsten Argumente, ihr Haus zu unterkellern.

Wer darauf verzichtet, muss entsprechende Stauräume im eigentlichen Wohnbereich schaffen. Oder Garagen bzw. Gartenhäuschen aufstellen. Das aber kostet Grundstücksfläche – und Geld.

Mehrkosten für einen Keller

Die tatsächlichen Mehrkosten eines Untergeschosses sind bei näherer Betrachtung aber wesentlich geringer als viele glauben. Ein Beispiel: Die Initiative Pro Keller e.V veranschlagt für einen 94-Quadratmeter-Keller für ein Einfamilienhaus rund 35.000 Euro.

Wer ohne Keller baut, muss trotzdem 22.700 Euro einplanen. Denn Erdaushub, frostsichere Gründung der Fundamente sowie eine Bodenplatte mit Wärmedämmung und Feuchtigkeitssperre sind bei kellerlosen Häusern ein Muss. Ein vollwertiger Keller verursacht daher zusätzliche Kosten von „nur“ noch 12.300 Euro.

Ein Keller steigert Gebäudewert

Weitere Argumente der Befürworter: Ein Keller erhöht den Wiederverkaufswert des Hauses: Für unterkellerte Gebäude werden höhere Preise gezahlt. Auch bauphysikalische Gründe können für einen Keller sprechen, denn das Untergeschoss ist nicht nur Klimapuffer, sondern auch Schallschlucker. Vor allem bei Doppel- oder Reihenhäusern kommt man daher kaum ohne einen Keller aus.

Trotzdem: Natürlich spart Geld, wer keinen Keller baut. Zudem lassen sich Hausanschlüsse und Heizungsanlage platzsparend in einem ungenutzten Winkel des Hauses unterbringen. Viele schreckt überdies die längere Bauzeit ab. Denn mit den Ausschachtungsarbeiten und dem eigentlichen Kellerbau ist es nicht getan:

Das Untergeschoss braucht eine Wärmedämmung, einen Tauwasserschutz gegen Schimmelpilzbildung und eine Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit. Zusätzliche Kosten entstehen durch Investitionen in Zwischenwände, Türen und Kellerfenster.

Vorteil Keller: Die Haustechnik lässt sich dort unterbringen.
Auch die Haustechnik lässt sich wunderbar im Keller unterbringen. Foto: Knecht Kellerbau

Außerdem: Wer Ersatzflächen außerhalb des Hauses benötigt und ein großes Grundstück besitzt, findet dort ausreichend Platz für Gartenhaus & Co. Und schließlich: Steile Kellertreppen sind nicht jedermanns Sache. Gerade im Hinblick auf barrierefreies Wohnen zieht mancher künftige Eigentümer das Bauen auf einer Ebene bewusst vor.

Teilkeller: Keine gute Lösung

Abzuraten ist auf jeden Fall von einer Teilunterkellerung – es sei denn, das Haus hat eine sehr große Grundfläche: Meist stehen die Kosten für die Errichtung eines Teilkellers in keinem Verhältnis zu seinem späteren Nutzwert.

Wichtige Argumente für einen Keller

  • Mehrkosten gegenüber kellerlosem Haus sind gar nicht so hoch
  • Durchschnittlich 30 Prozent mehr Nutzfläche
  • Keine Verluste durch Ersatzflächen im eigentlichen Wohnbereich oder auf dem Grundstück
  • Guter Klimapuffer
  • Besserer Schallschutz
  • Höhere Beleihung und höherer Wiederverkaufswert des Hauses

Wichtige Argumente gegen einen Keller

  • Geringere Baukosten
  • Mehr Geld frei für die Gestaltung der Wohnfläche
  • Ersatzflächen bei größeren Grundstücken kein Problem
  • Hausanschlüsse und Heizungsanlage auch in den Wohnbereich integrierbar
  • Kürzere Bauzeit
  • Barrierefreies Bauen (ohne Treppen) für altersgerechtes Wohnen
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