So lassen Sie die Tränen trocknen

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Allergene lauern überall, nicht nur im Wald und auf der Wiese. Auch in der Wohnung können die Augen tränen und die Nase laufen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Umgebung allergiearm gestalten und Ihr Immunsystem schonen.

Rund 25 Millionen Deutsche leiden an einer Allergie. Manche Allergien treten saisonal auf, wie zum Beispiel Heuschnupfen, andere können den Betroffenen jederzeit das Leben schwer machen.

Eins haben aber alle Allergien gemeinsam: Die Augen tränen, sind gerötet, jucken oder sind geschwollen. Die Nase läuft oder ist verstopft. Niesanfälle, Husten, Atemnot, juckende oder gerötete Haut und Hautausschlag mit Quaddeln können weitere Symptome sein. Auch Übelkeit und Bauchschmerzen zählen zu möglichen allergischen Reaktionen.

Oft sind daran Pollen, Tierhaare, Hausstaub, Feinstaub, Chemikalien oder Schimmel schuld. Denn in jeder Wohnung gibt es Gegenstände oder Materialien, die Allergien fördern und Allergene über die Luft, die Haut oder die Nahrung auf den Menschen übertragen.

Welche Allergene gibt es?

Pollen lösen bei Allergikern Heuschnupfen aus. Es handelt sich dabei um Blütenstaub, der sich über den Wind oder durch Insekten in der Luft verbreitet.

Feinstaub löst bei Allergikern verstärkte allergische Reaktionen aus. Er heftet sich an Pollen und Kleidung, aber entsteht auch beim Staubaufwirbeln.

Schimmel löst die Schimmelpilzallergie aus. Das Allergen sind die Pilzsporen, die sich über die Luft oder über befallene Lebensmittel verbreiten.

Haare von Tieren lösen bei Allergikern die Tierhaarallergie aus. Dabei verbreiten sich Allergene über Hautschuppen, Körpersekrete, Speichel oder Tränenflüssigkeit

Dämpfe lösen bei Allergikern eine Kontaktallergie aus. Dabei reagieren Haut und Atemwege auf die direkte Berührung mit einem Allergen.

Hausstaub sorgt für eine Hausstauballergie. Allergene verbreiten sich über die Exkremente von winzigen Milben, die im Staub und in Polstern leben.

Drei Tipps für gutes Raumklima

Tipp 1: Richtiger Kleiderschrank
Kleidung zieht Staub magisch an. Verzichten Sie deshalb auf begehbare offene Kleiderschränke. Bewahren Sie die Kleidung besser in Kisten mit Deckeln auf bzw. achten Sie darauf, dass die Schranktüren richtig schließen.

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Tipp 2: Richtige Lüftung
Pollen gelangen durch die Luft, Kleidung und Schuhe in die Wohnung. Schließen Sie deshalb tagsüber Türen und Fenster und lüften sie nur morgens und abends.

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Tipp 3: Richtige Heizung
Heizungen sorgen oft für hohe Luftzirkulation. Nutzen Sie deshalb Heizkörper, die durch Strahlenwärme das Aufwirbeln von Staub minimieren.

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Pollen, Staub, Chemikalien – in einer Wohnung gibt es viele Auslöser für Allergien. Wir beantworten die wichtigsten Alltagsfragen und erklären, was man gegen Allergien im Haus tun kann.

Helfen Teppichböden gegen Hausstaub?

Früher wurde Allergikern empfohlen, die Teppiche zu entfernen und wischbare Bodenbeläge zu verlegen. Für Allergiker sind glatte Böden aber nur dann besser, wenn sie regelmäßig feucht gewischt werden. Teppiche und Teppichböden bieten da mehr Vorteile: Denn wenn die in jedem Zimmer enthaltenen Staubteilchen zu Boden sinken, werden diese von den Florfasern des Teppichs festgehalten. Der Staubgehalt in Räumen mit Teppichböden ist dadurchgeringer als in Räumen mit glattem Boden.

Was bringen mir Pollenschutzgitter?

Pollenschutzgitter sollen verhindern, dass Pollen durch offene Fenster und Türen ins Haus oder die Wohnung transportiert werden. Durch das Gitter wird ein Eindringen solcher Pollen im Durchschnitt um rund 90 Prozent verringert. Allerdings hängt der Nutzen auch immer vom Ausmaß der allergischenBeschwerden und der Menge der freigesetzten Allergene am Tag ab. Alternativ können auch Luftreiniger mit HEPA-Filter die kleinen allergenen Partikel wie Pollen direkt aus der Luft reinigen und die saubere Luft wieder an die Raumluft abgeben.

Schützen mich milbendichte Überzüge?

Ja. Milben mögen es feucht und warm. Vor allem das Bett – also Matratze, Kopfkissen und Decke – ist der ideale Ort für die winzig kleinen Hausstaubmilben: Dort verbringt der Mensch mit seinen Hautschuppen, die Hauptnahrungsquelle der Allergie auslösenden Milben, viel Zeit. Um die hohe Belastung der Allergene zu senken, sind milbendichte Überzüge hilfreich. Sie verhindern, dass die Allergene aus Matratze und Bettwäsche in die Atemluft gelangen. Gleichzeitig werden die Milben von der Nahrungszufuhr abgeschnitten und können sich nicht mehr vermehren.

Was kann ich gegen Schimmelpilz tun?

Schimmelpilze mögen es feucht und warm. Auch in der Blumenerde befinden sie sich meist. Allergiker sollten Zimmerpflanzen deshalb außen vor lassen. Auch ein besseres Raumklima senkt die Gefahr von Schimmel.

Regelmäßiges Stoßlüften wird deshalb ebenso empfohlen wie die Badezimmertür beim Duschen geschlossen zu halten, um die Nässe nicht in andere Zimmer zu verlagern. Und natürlich sollte auch der Hausmüll und mit Schimmel befallenes Obst sofort entsorgt werden, um die Übertragung auf andere Lebensmittel zu vermeiden.

Wie renoviere ich meine Wohnung?

Baumaterialien, Werkzeuge, Wandfarben – bei der Renovierung der Wohnung müssen sich Allergiker vielen gefährlichen Schadstoffen und chemikalischen Dämpfen aussetzen. Deshalb sollten Allergiker unbedingt Schutzkleidung wie Atemmasken tragen und Werkzeuge wie Schleifmaschinen nur mitStaubfangbeuteln benutzen. Dazu sollte auf chemisch behandelte Materialien möglichst verzichtet werden. Nach der Renovierung wird gründliches Duschen empfohlen, um mögliche Allergene nicht in die Wohnung zu tragen.

Wie putze ich als Allergiker richtig?

Putzen kommt im Haushalt eines Allergikers eine wichtige Bedeutung zu, da eine gute Haushaltshygiene die Allergenbelastung reduzieren kann. Insbesondere das effiziente Staubsaugen und regelmäßiges Feuchtwischen ist sehr wichtig. Hinzu kommt das Waschen der Bettbezüge und Lüften der Schlafräume. Wichtig bei der Reinigung ist aber auch die Qualität der Putzmittel, die möglichst ohne Zusatzstoffe sein sollten. Wie man ganz einfach selbst Putzmittel herstellen kann, zeigen wir Ihnen jetzt:

Selbermachen: Unsere Zutaten für antiallergene Haushaltsmittel

Unser Rezept für Waschmittel

Dosierung: 1 EL bei leichter Verschmutzung, bei starker sind es 2 EL

Zutaten:
100 g Olivenseife
150 g Reines Soda
150 g Natron
100 g Zitronensäure (nur bei weißer Wäsche, für eine bleichende Wirkung)

Zubereitung:
1. Die Olivenseife fein raspeln.
2. Alle Zutaten vermengen.
3. Mischung in ein Glas füllen und vor Feuchtigkeit schützen.

Unser Rezept für Spülmittel

Haltbarkeit zwei Wochen (konservierungsfrei)

Zutaten:
35 g Olivenölseife
2 EL Natron
800 ml Wasser

Zubereitung:
1. Die Olivenölseife raspeln.
2. Das Wasser aufkochen lassen und dann die Seiferaspeln hinzufügen.
3. Zum Schluss das Natron dazugeben.
4. Flüssigkeit in eine Flasche füllen.

Unser Rezept für Allzweckreiniger

Geeignet für Böden und Oberfläche

Zutaten:
1 Teil Essig
2 Teile Wasser
Orangen- oder Zitronenschalen (oder ätherisches Öl)

Zubereitung:
1. Alle Zutaten werden in einem Glas mit Wasser vermengt.
2. Mixtur verschlossen ziehen lassen. Je länger sie steht, desto besser lösen sich die duftenden Aromen aus der Schale.

 

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