Dachfenster

| 0 Comments
Dachfenster
Foto: Getty Images

Wer ein Dachgeschoss hat, findet in der kalten Jahreszeit gelegentlich Feuchtigkeitsspuren rund um die Fenster. Wenn dies häufiger passiert: Was kann die Ursache dafür sein? Und was lässt sich gegen die Feuchtigkeit unternehmen?

Moderne Dachfenster, die zum Beispiel im Zuge einer Modernisierung von einem Fachbetrieb sorgfältig in ein Bestandsdach eingebaut wurden, weisen üblicherweise eine hohe Dichtigkeit auf. Probleme bringen eher alte Fenster, teils sogar noch mit Holzrahmen und Einfachverglasung sowie einfachen Dichtungen. Nicht selten bildet sich bei diesen Fenstern Feuchtigkeit. Diese Feuchte kann zwei Ursachen haben: Zum einen kann es sich um Innenfeuchte handeln – zum anderen um Feuchte, die von außen eindringt. Innenfeuchte bildet sich häufig in der kalten Jahreszeit, wenn die Innenräume beheizt werden, die Raumluft also warm und es draußen zugleich kalt ist. Trifft die innere warme Luft, die eine erhöhte Luftfeuchtigkeit aufweisen kann, auf die kalte Fensterscheibe, sinkt ihre Temperatur rapide ab. Die Luft kann nur noch wenig Feuchte halten – die Scheiben können beschlagen, es entsteht Kondenswasser, nasse Fensterscheiben sind die Folge. Läuft dieses dort dann über den Rahmen herunter, denkt man mitunter, das Fenster sei undicht. Das muss aber nicht der Fall sein. Es ist einfach nur ein physikalisches Phänomen, mit dem man umgehen kann, wenn man das Wasser regelmäßig von der Glasscheibe wischt und es nicht unkontrolliert über den Rahmen und angrenzende Bauteile, zum Beispiel eine Wand, läuft. Vermeiden lässt sich Innenfeuchte unter diesen Bedingung nicht komplett, es hilft aber, wie gewohnt auch im Winter ausreichend  Luft von außen in die Wohnung zu lassen. Das reduziert die Bildung von Kondenswasser und kann auch einer Schimmelbildung vorbeugen.

Undichte Fenster weisen im Gegensatz dazu ganzjährig Feuchteprobleme auf. Auch ein sommerlicher Regen führt dann gegebenenfalls zum Wassereintritt. Die Ursache dafür liegt entweder in einer nicht mehr funktionsfähigen Dichtung oder in einem nicht mehr funktionsfähigen Rahmen, der möglicherweise zudem Probleme mit der Dichtungsnut oder Glaseinfassung zeigt oder aber auch an einer generell undichten Montage des Fensters im Dach. Je nachdem, wie groß das Problem ist, kann man aber auch ein älteres Dachfenster durchaus reparieren lassen. Das kann sich lohnen.

Ein ganz anderes Problem taucht auf, wenn das Fenster Undichtigkeiten hinter dem umlaufenden Rahmen aufweist, der mit dem Dach fest verbunden ist. Feuchte, die dort eintritt, bemerkt man nämlich oft zunächst gar nicht. Im schlimmsten Fall kann von einem solchen dauerhaften Feuchteeintritt irgendwann der gesamte Dachaufbau rund um den Fensterrahmen betroffen sein. Ein Indikator dafür kann sein, wenn es rund um das Fenster sehr muffig riecht. Dann kann man überlegen, gegebenenfalls von außen einige Dachziegel anzuheben und unter das Dach zu schauen. Möglicherweise muss man dann auch noch eine Dachpappenbahn anheben, um die darunter befindlichen Schichten zu kontrollieren. Würde man das Dach aber einfach von innen öffnen, könnte man Gefahr laufen, die sogenannte Dampfbremse zu zerstören (eine Folie, die zwischen Innenwandverkleidung und Dämmung eingebaut sein sollte und verhindert, dass Wasserdampf in die Dämmebene tritt). Ein flächendeckender Feuchteschaden in der Dämmebene kann auch ein Hinweis darauf sein, dass möglicherweise die Dampfbremse undicht ist oder ganz fehlt. Während die Dampfbremse früher manchmal aus Unwissenheit nicht verbaut wurde, ist sie bei einigen modernen Konstruktionen, deren Wandaufbau bauphysikalisch explizit dazu sorgsam durchgerechnet ist, nicht mehr notwendig. Aber auch nur dann nicht.