Geschossdecke ausreichend gedämmt?

| 0 Comments

Meine Frau (84 Jahre) und ich (80 Jahre) möchten dieses Jahr unser frei stehendes Zweifamilienhaus unseren beiden Söhnen als Schenkung übertragen, wobei uns ein Nießbrauch eingeräumt werden soll. Auch in diesem Fall greift die Nachrüstung im Rahmen des GEG. Zur Dämmung der obersten Geschossdecke: Das 1972 errichtete Gebäude hat eine 17,5 Zentimeter dicke stahlarmierte Gasbetondecke, die zusätzlich in den meisten Zimmern mit einer ein Zentimeter dicken Holzdecke gedämmt ist. Erfüllt das den geforderten Mindestwärmeschutz? Wenn nicht, in welcher Stärke und mit welchem Material müsste dann die begehbare Dachgeschossdecke gedämmt werden? Zudem lassen sich meiner Meinung nach die für eine Nachrüstung erforderlichen Aufwendungen nicht innerhalb einer Frist von zehn Jahren erwirtschaften: Wird dadurch die angemessene Frist überschritten? 

Abhängig von der Rohdichte Ihrer Gasbetondecke erreichen Sie einen U-Wert von circa 1,20 W/mÇK. Dieser Wert ist weit von dem gesetzlich geforderten U-Wert von 0,24 W/mÇK entfernt. Sie werden zusätzlich dämmen müssen und mit circa zwölf Zentimeter Dämmung der Wärmeleitgruppe 035 den notwendigen Wert erreichen. Da Ihre Decke begehbar ausgeführt werden soll, empfehle ich, Fertigdämmelemente zu verwenden. Diese können mit etwas handwerklichem Geschick in Eigenleistung ausgeführt werden. Bitten Sie Ihre Söhne um Hilfe, für das Material müssen Sie circa 50 Euro pro Quadratmeter rechnen. Sie haben nach Eigentumsübergang zwei Jahre Zeit für die Nachrüstung.  

Die Definition „angemessene Frist“ zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit der Maßnahme ist Ländersache und nicht eindeutig festgelegt. Sie können eine Befreiung von der Nachrüstpflicht beantragen, müssen aber alles mit nachvollziehbaren Berechnungen nachweisen. In Ihrem Fall sehe ich da wenig Hoffnung auf Erfolg.  

Besser Sie dämmen und profitieren langfristig von der Einsparung. Der Gesetzgeber hat die Verpflichtung zur Dämmung der obersten Geschossdecke eingeführt, da hier mit relativ geringen Kosten sehr viel an Energie eingespart werden kann. Alternativ können Sie natürlich auch Ihr Dach dämmen. Dies kostet etwas mehr, würde aber Sinn machen, sofern die Möglichkeit besteht, das Dach später auszubauen.