Das ist wichtig bei der Elektroinstallation

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Toaster, Computer & Co. erleichtern den Alltag. Allerdings: Die Elektroinstallation geht bei zu viel Anschluss schon mal in die Knie. Zum Glück lässt sich da nachbessern.

Es gibt keine Steckdose mehr für die neue Espressomaschine, weil Wasserkocher, Mikrowelle und Toaster alle Anschlüsse belegen? Kein Problem, denken Sie – und die meisten anderen – da vermutlich: Wozu gibt es schließlich Mehrfachsteckdosen? Da passt dann bei Bedarf auch gleich noch das Radio rein. Und das Bügeleisen. Und … Doch der vermeintlich so praktische Einsatz der potenziell endlosen Steckdosenleisten hat riskante Nebenwirkungen. Der höhere Stromfluss erzeugt eine größere Wärmebelastung, und die Isolierung der dünnen Anschlussleitungen wird schneller porös. Auf Dauer steigt dadurch die Brandgefahr. Im Übrigen zeigt das gewohnheitsmäßige Andocken von Mehrfachsteckdosen bei fehlenden Anschlüssen, dass die von Haus aus vorhandene Elektroinstallation den modernen Komfortansprüchen offenbar nicht mehr genügt – von künftigen ganz zu schweigen.

Errungenschaften der Elektrifizierung

Zum Vergleich: In den 1960er-Jahren war der Standard-Haushalt mit drei Stromkreisen ausgestattet. Einer war für den Elektroherd vorgesehen, einer für die Beleuchtung und einer für die Steckdosen. Heute müssen Elektroleitungen aber viel mehr leisten als damals. Zeitgemäße Arbeitserleichterer wie Geschirrspüler, Mikrowelle, Wäschetrockner und Computer sorgen für eine deutlich höhere Belastung der Installation. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Haushalts sind auch die Anforderungen an die Sicherheit von Steckdosen gestiegen: Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen unterbrechen heute innerhalb von tausendstel Sekunden den Stromkreislauf, wenn der Strom diesen nicht auf dem gewünschten Weg verlässt.

Das gilt es zu beachten

Es lohnt sich auf jeden Fall, neu über die technische Ausrüstung der Wohnung oder des Hauses nachzudenken.

Das gilt natürlich vor allem dann, wenn Sie ohnehin eine Modernisierung oder Grundsanierung planen. Auskunft über die Mindestausstattung der Elektroinstallation gibt die DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“. Soll das Ganze höheren Ansprüchen genügen, geben die Werte der Gütegemeinschaft RAL mit ihren drei Ausstattungsstufen eine gute erste Übersicht.

So fordert der Ausstattungswert 2 für eine Kochnische sieben und für Küchen zehn Steckdosen, und im Bereich von Arbeitsflächen sollten sämtliche Anschlussmöglichkeiten grundsätzlich als Zweifach-Steckdosenkombination konstruiert sein. Die „Neufassung der RAL-RG 678“ finden Sie bei der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. unter www.hea.de

Detaillierter können Sie sich über den Online-Service des Initiativkreises Elektro+ informieren. Unter www.elektro-plus.comlässt sich schnell ermitteln, welche Elektroausstattung Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.

Tipp für die Zukunft

Denken Sie beim Planen an später. Bei der rasanten Entwicklung strombetriebener Hightech werden Ihre Anforderungen an die hauseigene Elektroinstallation im Laufe der nächsten Jahre garantiert steigen. Seien Sie nicht nur großzügig beim Verteilen von Steckdosen. Achten Sie auch auf ausreichend Telefon-, TV- und Internetanschlüsse im gesamten Wohnbereich. Und genießen Sie nicht zuletzt anschließend das gute Gefühl, endlich diese sperrigen Steckdosenleisten entsorgen zu können.

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